GeschichteBurg Abenberg
Die Burg Abenberg liegt über dem gleichnamigen mittelfränkischen Städtchen Abenberg. Sie wird gelegentlich als die Krone des Rangaues bezeichnet.
Im 11. Jahrhundert taucht das Geschlecht der Abenberger auf. Unter Graf Adalbert II. (vor 1040 bis nach 1059) wird die erste Burg weitgehend als hölzerne Burg erbaut. Unter Graf Rapoto (1122–1172) wird diese zwischen 1130 und 1140 durch eine der imposantesten Steinburgen Bayerns (40 x 40m) ersetzt. Das Abenberger Adelsgeschlecht, dessen letzter Graf Friedrich II. noch im 13. Jahrhundert von Tannhäuser wegen seiner Förderung der Dichtkunst gelobt wird, stirbt um 1200 aus.[1]
1236 kommen Stadt und Burg durch Heirat an die Hohenzollern, die damaligen Burggrafen von Nürnberg, nachdem die männliche Linie der Abenberger mit Graf Friedrich II. erloschen war. 1230–1250 ersetzen die Nürnberger den salierzeitlichen Bau durch einen teilweisen Neubau, den sie aber kaum benutzten. Dazu wurde die Ringmauer abgebrochen und die Hauptburg auf die doppelte Größe erweitert. Die Frontseite wurde verdickt und am Südosteck das wehrhafte Burgtor errichtet. Die hierbei neu errichtete Ringmauer ist heute der älteste erhaltene Teil der Burg.
1296 wird die Burg an das Fürstbistum Eichstätt verkauft, das hier ein Pflegamt einrichtete und das schwachbefestigte Nordwesteck durch einen Viereckturm verstärkt.
Im 15., 16. und 17. Jahrhundert erfolgte eine Reihe von Umbauarbeiten. So wurde ab 1496 die Ostfront mit neuen Pflegerbauten versehen. Im Burginneren entstehen neue Wirtschaftsbauten. In der Folge verfällt die Burg aber. 1799 stürzt die St. Otmars-Kapelle ein.
1806 kommt durch die Säkularisation das Königreich Bayern in den Besitz der Burg und verkauft diese sofort zum Abbruch weiter. Erst 1875 erwirbt der Münchner Kunsthändler K. J. Zwerschina Burg Abenberg und rettet die Burg vor der totalen Zerstörung. Einige Türme wie den 33 Meter hohen Luginsland baute er sogar wieder auf. Der nächste Besitzer, der Kammersänger Anton Schott führt das Werk Zwerschinas zwischen 1881 und 1913 fort. Danach jedoch verfiel die Burg wieder.
Die Stadt Abenberg erwarb 1982 zunächst eine Hälfte der Burg und 1984 den Rest. Um Sanierung und Unterhalt finanzieren zu können, gründete sie am 8. März 1986 zusammen mit dem Landkreis Roth und Bezirk Mittelfranken den Zweckverband Burg Abenberg, der anschließend die Eigentümerschaft an der Burg übernahm. Ziel war es, das Baudenkmal zu erhalten und kulturell zu beleben wozu ein Betriebskonzept, nämlich die Errichtung eines Museums und Gastronomiebetriebs, erarbeitet wurde.
Im gleichen Jahr begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten, die bis Mitte der 1990er Jahre gingen und denen sich weitere Aus- und Umbauarbeiten anschlossen, die 2001 mit der Eröffnung des Klöppelmuseums ihren Abschluss fanden. Während der Arbeiten fanden 1988–1992 auch ausführliche Ausgrabungen statt, die Auskunft über die verschiedenen Baugeschichtlichen Stufen geben.